Gerald Ullrich

Ausbleibendes EU-Rahmenabkommen mit der Schweiz hat auch für Thüringen Folgen

Der Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der Schweiz ist ein herber Rückschlag für den internationalen Handel. Die Folgen werden auch für die Thüringer Wirtschaft erheblich sein. Die Handelsbilanz Thüringens mit der Schweiz betrug 2019 fast eine Milliarde Euro. Auch wenn viele Verträge weiterhin gelten, wird es in Zukunft für Thüringer Unternehmen nur mit mehr Bürokratie möglich werden, ihre Produkte in der Schweiz zu verkaufen.

In der aktuellen Situation mit großen wirtschaftlichen Herausforderungen ist ein verlässlicher und rechtlich sicherer Absatzmarkt wie die Schweiz, unerlässlich für den Aufschwung. Branchen wie die Medizintechnik, die etwa in Thüringen z. B. in Jena beheimatet ist, werden die Folgen bereits dieses Jahr zu spüren bekommen. Wenn es der Europäischen Union nicht gelingt, mit einem seiner Nachbarn ein Abkommen auszuhandeln, muss auch die Verhandlungsstrategie hinterfragt werden.

Hintergrund: Am 26.05.2021 hat die Schweiz die siebenjährigen Verhandlungen mit der Europäischen Union über den Abschluss eines institutionellen Rahmenabkommens abgebrochen. Dieses sollte eine Reihe verschiedenster Elemente regeln, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr und dem Zugang zum EU-Binnenmarkt.

Quelle: https://statistik.thueringen.de/webshop/pdf/2019/07302_2019_00.pdf