Gerald Ullrich

Benzinpreis, Berufsverbot und Busverkehr

Besuch bei Quick Schuh
Besuch der Quick-Schuh-Filiale von Simone Müller-Koch

„Ich habe ein ganz ordentliches Einkommen und gehöre nicht zu den Leuten, die ganz genau bei jedem Preis hingucken“. Das Zitat stammt nicht von einem Multimillionär, sondern von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Er gibt auch gleich noch zu, Preise für alltägliche Dinge nicht zu kennen. Schätzen kann er den aktuellen Benzinpreis auch nicht, weil er selbst nicht tankt, sondern tanken lässt. Da bleibt mir schon die Spucke weg, wie abgehoben die SPD daher kommt und sich anscheinend von Arbeitern und Angestellten abgewendet hat.

Mir schreibt die Inhaberin der Quick-Schuh-Filiale Simone Müller-Koch in einem Brandbrief: „Unsere Angestellten und wir fürchten um unsere Existenz.“ Ich fahre nach Meiningen und treffe sie in einem ihrer zwei Schuhläden. Auf über 150 Jahre Schuhmachertradition kann die Familie stolz sein. 1866 fertigt schon der Ur-Ur-Großvater Schuhe und legt damit den Grundstein für die erfolgreiche Familientradition. In der Filiale in Meiningen zeigt sich seit letztem Jahr, dass manche Corona-Maßnahmen an der Realität vorbei gehen. Die Verkaufsfläche des Schulladens ist hier in einer Müller-Drogerie integriert. Da Drogerien während der Lockdowns geöffnet bleiben dürfen, Schuhgeschäfte aber nicht, muss Frau Müller-Koch ihre Filiale mit einem Bauzaun von der Drogerie abtrennen! Verständlich, dass die Einzelhändlerin verärgert ist, wenn sich in Drogerien und Supermärkten viele Menschen gleichzeitig aufhalten dürfen. In Schuhgeschäften ist das aber nicht der Fall. Trotz Hygienekonzept muss die Unternehmerin dicht machen und bleibt auf der Ware sitzen. Solch ‚über einen Kamm scheren‘ ganzer Branchen mahne ich seit Beginn von Corona an und werde weiter dafür kämpfen, dass die quasi mit Berufsverbot belegten Unternehmen überleben können.  Es kann nicht sein, dass Firmen, die seit Generationen erfolgreich sind, den Corona-Maßnahmen zum Opfer fallen. Die sogenannten Corona-Hilfen decken schließlich nur die Kosten. Wir brauchen Entschädigungen für Selbstständige mit und ohne Angestellte, um einen ausreichenden Unternehmerlohn zu gewährleisten. Gerade Soloselbständige und junge Unternehmer wurden in Hartz IV gezwungen, obwohl sie den Mut hatten zu gründen, um eigenverantwortlich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der Gang zum Amt hingegen, den die Bundesregierung auserkoren hat, ist für Betroffene nicht nur demütigend, da sie keine Schuld an der Situation haben, sondern ist demotivierend für alle, die vorhaben, sich selbständig zu machen. Wir brauchen aber mehr Gründergeist in Deutschland.

Nächster Termin ist in Oberweißbach. Mit meinem FDP-Bundestagskollegen Reginald Hanke wollen wir uns zum Fortgang der „Wasserstoff-Modellregion Schwarzatal“ informieren. In Zukunft soll zwischen Rottenbach und Katzhütte die Schwarzatalbahn mit Wasserstoff betrieben werden. Die technischen Vorbereitungen sind in vollem Gange erklären uns Ulf Ryschka, Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Schwarzatal und der Saalfelder Stadtrat Eric Weigelt. In den nächsten Jahren soll auch mithilfe von Wasserstoff die Mobilität des öffentlichen Raumes erweitert werden, im Busverkehr, Zugverbindungen oder der Müllentsorgung zum Beispiel. Ulf Ryschkas zukunftsweisendes Projekt werden wir unterstützen und behilflich sein, wenn es Steine aus dem Weg zu räumen gilt.