Gerald Ullrich

Immunität, Amerika, WM-Bahnhof

Gerald Ullrich und Julia Fischer 

Wann ist Herdenimmunität in Zusammenhang mit Corona erreicht? Diese Frage hat mich beschäftigt und da die Bundesregierung sich dazu bislang nicht geäußert hatte, habe ich ihr eine schriftliche Einzelfrage gestellt. Eine der Möglichkeiten, die Arbeit der Bundesregierung zu kontrollieren. In der Antwort, die mich Freitag vergangene Woche erreicht, ignoriert die Bundesregierung diese Frage, aber interessanterweise äußert sich Bundeskanzlerin Merkel nach dem Wochenende. Zufall? Herdenimmunität sieht sie bei 80 % vollständig Geimpften. Viel zu spät kommt diese Vorgabe, denn wie will man ein Ziel erreichen, wenn man keines festgelegt hat? Die Bundesregierung fährt also weiter auf Sicht, wie in vielen Bereichen. Neue Ideen, wie die Impfbereitschaft angekurbelt werden kann, hat sie auch nicht und denkt, mit üblicher Werbung im TV oder Zeitungen sei es getan. Ich bin skeptisch, dass das zielführend ist. Mich wundern zudem die Diskussionen über Rückgabe der Grundrechte an Geimpfte. Sobald jeder ein Impfangebot hat und vollständig geimpft ist, dürfen Grundrechte nicht weiter eingeschränkt werden!

Nachdem der CDU-Bundestagsabgeordnete Mark Hauptmann sein Mandat im März niedergelegt hatte, habe ich die Patenschaft für Julia Fischer übernommen, die von ihm für das Parlamentarische Patenschafts-Programms nominiert wurde. Das Programm gibt seit 1983 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner zu Gast in Deutschland. Das ist eine tolle Möglichkeit, für ein Austauschjahr in die USA zu kommen, die vielleicht noch nicht jedem bekannt ist. Auf der Webseite des Bundestages findet man weitere Informationen dazu. Die Bewerbungsfrist für nächstes Jahr endet am 21. September 2021. Neben der unerwarteten zusätzlichen Patenschaft für Julia Fischer, betreue ich Lana Weisheit und wenn die beiden in Amerika sind, werde ich natürlich darüber berichten.

Richard Rossel, seit 2012 Bürgermeister der Stadt Zella-Mehlis, lädt mich zum Gespräch ein, sein Motto „Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit“. Zella-Mehlis hat seit 2019 ein neues Gewerbegebiet, die „Hollandsmühle“, es wurde viel investiert und hier sucht die Stadt Unternehmen, die zur Region passen, einen  Wertstoffhof wird es auch geben.

Wir sprechen über das Bahnhofsgebäude, das zur Stadt gehört. Hier wurde schon saniert und angebaut, das dazugehörige Restaurant vergrößert. Auch der Bahnhofsvorplatz ist neu gestaltet worden, in Kürze wird hier auch noch die Bahnunterführung saniert. Demnächst soll der Omnibusbahnhof fertiggestellt werden, inklusive Stellplätze und Ladestationen für e-Mobile. Fünf Flix-Buslinien sollen hier bald verkehren. Plan ist es, auf Grund der guten Lage, der Ziel-Bahnhof für die WM 2023 in Oberhof zu sein. Die Bahnanbindung sei wichtig, nicht nur die Straßen, erklärt mir Rossel. Das nehme ich mit nach Berlin. Weltmeisterschaften in Thüringen austragen zu können, hat Strahlkraft weit über Thüringen und die Ländergrenzen hinaus und kurbelt den Tourismus an. Das schafft Arbeitsplätze. Die durch Corona gebeutelte Tourismus- und Gastronomiebranche braucht dringend diesen Aufschwung und das unterstütze ich.