Das Highlight im Europaausschuss war der Besuch der angehenden Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen am 8. November. Interessanterweise vertritt sie in der europäischen Klimapolitik mehr die Position der FDP als die der GroKo. Von der Leyen und die Freien Demokraten wollen das bestehende EU-Emissionshandelssystem, das dem CO2-Ausstoß von Fabriken und von Flugzeugen eine verbindliche, EU-weite Obergrenze und dem CO2 einen Preis gibt, auf weitere Bereiche ausweiten.
Wir Freie Demokraten wollen, dass diese verbindliche Gesamtobergrenze auch im Verkehr, beim Heizen und in der Landwirtschaft gilt. Denn: Wenn Deutschland seine Klimaschutzverpflichtungen nicht einhält, dann drohen nach aktueller Rechtslage empfindliche Ausgleichszahlungen aus dem Bundeshaushalt an andere EU-Mitgliedstaaten. Es ist für uns als Volkswirtschaft, Steuerzahler und Verbraucher also günstiger, die Obergrenze auf alle Arten von CO2-Ausstoß auszuweiten und so CO2 einen Preis zu geben. Eine Umsetzung des FDP-Klimaschutzkonzeptes würde außerdem bedeuten: Ihr dürft weiter über 130 km/h auf der Autobahn fahren, da Ihr den Preis für das ausgestoßene CO2 mit dem Spritpreis bereits mitbezahlt haben.
Übrigens: Die FDP-Bundestagsfraktion hat am 18. Oktober geschlossen gegen den Antrag der Grünen gestimmt, eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen zu erzwingen. Der grüne Antrag scheiterte. Für uns ist klar: Freie Fahrt für freie Bürger.
Es ist mir eine Ehre, dass ich am 5. November von meiner Fraktion zum Obmann für den Europaausschuss gewählt wurde. Die sechs Europaausschuss-Obleute der sechs Fraktionen treffen sich in jeder Sitzungswoche, um über die Tagesordnung des Ausschusses, die in die Sitzung zu ladenden Bundesminister und EU-Kommissare, und die auswärtigen Sitzungen in Brüssel zu entscheiden. In dieser Rolle ist es mir nun noch besser möglich, liberale Themen zu setzen.
Am 28. Oktober haben sich der Europaausschuss des Deutschen Bundestages und der Europaausschuss der französischen Nationalversammlung getroffen. Ich habe dabei eine bürokratische Hürde angesprochen, die Frankreich für Unternehmen aus Deutschland aufgestellt hat, die dort einen Auftrag ausführen: die sogenannte carte BTP. Dieser enge Austausch mit unseren französischen Freunden ist wichtig, um unser Anliegen des Bürokratieabbaus in Ruhe erklären zu können.