Gerald Ullrich

Nicht das ganze Land lahm legen, sondern Schutz der alten Menschen oberste Priorität geben!

Die Bundesregierung hat lange vor einer zweiten Welle gewarnt, aber viel zu wenig dafür getan, um sie zu vermeiden. Jetzt will sie wieder einen harten Lockdown, dieselbe Maßnahme wie vor einem halben Jahr. Dabei weiß man heute, dass einige der im Frühjahr getroffenen Maßnahmen unverhältnismäßig waren.

Oberste Priorität sollte daher nicht das Lahmlegen des ganzen Landes haben, sondern geeignete Maßnahmen zum Schutz der Risikogruppen. Vor allem bei den alten Menschen gibt es eine hohe Neuinfektionsrate. Vorbild könnten Maßnahmen sein, wie sie z.B. in Tübingen wirken: Regelmäßige, kostenlose Testungen der Beschäftigten in den Altenheimen, der Bewohner und Besucher; Einkaufszeiten nur für Senioren; Taxi für Senioren für notwendige Wege, zum Preis eines Bustickets.

Die Bundesregierung bleibt die Ergebnisse ihrer Erkenntnisse, welche Maßnahmen wirksam sind und welche nicht bis heute schuldig. Welchen Einfluss hat der stationäre Handel auf das Infektionsgeschehen? Ist es erwiesen, dass vom stationären Handel eine Gefahr ausgeht oder holt man sich eher einen Schnupfen beim ewigen Anstehen in der Kälte vor dem Geschäft?

Die Bundesregierung darf nicht mehr lavieren, sondern muss ihre Maßnahmen den Bürgern faktenbasierend erklären, sonst verspielt sie das Vertrauen in die Akzeptanz der Maßnahmen. Sie muss ihre Versprechen und Zusagen zu den Corona-Hilfen einhalten. Es ist ein Unding, dass die November-Hilfen erst im Januar ausgezahlt werden. So verspielt man das Vertrauen, der durch die Corona-Krise gebeutelten Unternehmen.