In den letzten Wochen besuchte ich das ein oder andere Unternehmen in meinem Südthüringer Wahlkreis.
Dabei waren zum Beispiel drei Unternehmen der Kreiswerke-Gruppe in Schmalkalden: Im Elisabeth-Klinikum sprach ich mit Geschäftsführer Thomas Fickel über die Situation des Hauses, vor allem was die Personalsituation in der Ärzte- und Pflegebelegschaft anging. Ronni Veitt, ärztlicher Direktor, schilderte mir eindrücklich, wie schwer es ist, (ausländische) Ärzte in der ländlichen Region zu halten und welche vergleichsweise einfachen Lösungen es geben könnte. Aber auch die umstrittene Krankenhausreform sorgte für Gesprächsstoff. Anschließend konnte ich gemeinsam mit Geschäftsführer Torsten Jahns einen Blick in die neuen Geschäftsräume der Bestattungen Schmalkalden GmbH werfen. Im Seniorenpark Schmalkalden wurde ich schließlich von Einrichtungsleiterin Steffi Ruck und Pflegedienstleiterin Heike Sieling empfangen und durch das Haus geführt. Am Ende des Tages wurde wieder deutlich, wie dringend Fachkräfte im Pflegebereich gebraucht werden und wie schnell wir dieses Problem endlich in den Griff bekommen müssen.
Einen tollen Termin hatte ich auch bei der Schloßbrauerei Schwarzbach GmbH. Der Geschäftsführer Oliver Nowak erklärte mir den kompletten Brauprozess - vom Gären bis zum Einfüllen. Wir sprachen aber natürlich auch über die kleinen und großen Probleme die das Unternehmen belasten. Neben Bürokratie und Energiekosten ist auch das aktuelle Pfandflaschensystem für die Schlossbrauerei zum Hindernis geworden. Auf Glasflaschen gibt es aktuell 8 Cent Pfand, aus Sicht von Oliver Nowak ist das zu wenig. Er macht dies daran fest, dass aktuell zu wenige Pfandflaschen gar nicht oder nur mit großer Verzögerung wieder bei der Brauerei ankommen. Die Produktionskosten von neuen Flaschen stehen in keinem Verhältnis zum aktuellen Pfandbetrag, das Geschäft wird somit immer weniger rentabel.
Schließlich durfte ich als Diskussionsteilnehmer zum Podium der Hochschule Schmalkalden zur aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt beitragen. Ein Vorschlag, um das Fachkräfteproblem in Südthüringen zu lösen, war, dass man die Jugendlichen und jungen Erwachsenen stärker vor Ort halten muss. Diesen Vorschlag halte ich nicht für zielführend. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen müssen sich entfalten und die Welt erkunden können, so sind sie nicht nur zufriedener, sondern werden auch zu besseren Fachkräften. Wir müssen viel eher den ländlichen Raum attraktiver machen - wichtig ist hier der Infrastrukturausbau, von gut ausgebauten Straße über ein gutes ÖPNV-Angebot und ausreichend Kita-Plätze bis hin zu Glasfaserkabeln. Nur mit einem attraktiven ländlichen Raum werden gut ausgebildete Fachkräfte angezogen und bleiben dann auch vor Ort.