Am 21. Juli einigten sich die 27 Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten endlich darauf, wie viel Geld sie den EU-Haushalten für die Jahre 2021-2027 und dem europäischen Wiederaufbaufonds zur Verfügung stellen werden. Es ist gut, dass damit die Gefahr sinkt, dass Europa am 1. Januar 2021 ohne Haushaltsplan dasteht.
Doch leider beschlossen die Bundesregierung und die anderen Regierungen, das Geld für die falschen Dinge und zu den falschen Bedingungen auszugeben: Der Anteil der Landwirtschaftssubventionen und Strukturhilfen für Regionen sinkt ab 2021 nur leicht von 69,4% auf 62,9% des EU-Haushaltes. Deswegen bleibt zu wenig Geld für die folgenden Aufgaben übrig, die die EU gemeinsam effizienter und wirkungsvoller durchführen kann als jeder Mitgliedstaat alleine: Forschungsförderung, Erasmus-Austauschprogramme, ein Solvenzinstrument für Unternehmen in der Corona-Krise, Digitalisierungsprojekte, die mit den USA und China mithalten können, grenzüberschreitende Infrastruktur für Verkehr und Energie, Mobilisierung von Investitionen durch das Programm InvestEU, eine gemeinsame Außenpolitik gegenüber dem Rest der Welt, und nicht zuletzt den Schutz der EU-Außengrenzen.
Für mich ist außerdem klar: EU-Geld darf nur an Rechtsstaaten fließen. Nur so können wir Viktor Orbán daran hindern, die Demokratie in Ungarn abzuschaffen. Doch leider ist das Ergebnis des EU-Gipfels in dieser Frage unklar formuliert.
Damit die europäischen Volkswirtschaften widerstandsfähiger gegen zukünftige Krisen werden ist es nötig, dass die EU-Mitgliedstaaten endlich die von der EU-Kommission empfohlenen Reformen umsetzen. Das Geld aus dem europäischen Wiederaufbaufonds soll nun zu diesen Reformen motivieren. Das ist ein Fortschritt. Aber leider haben die Regierungschefs das Geld aus dem gewöhnlichen EU-Haushalt nicht an ähnlich starke Reformbedingungen geknüpft.
Der europäische Wiederaufbaufonds wird aus 390 Mrd. (geschenkten) Zuschüssen und 360 Mrd. (zurückzuzahlenden) Kredite für die Mitgliedstaaten bestehen. Mitgliedstaaten können sich aber leider aussuchen, ob sie nur Zuschüsse oder auch Kredite beantragen. Ich erwarte, dass die nationalen Regierungen das geschenkte Geld nehmen und die Kredite links liegen lassen. Dass also fast der halbe Wiederaufbaufonds wirkungslos zu bleiben droht, habe ich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kritisiert.
Im Europaausschuss des Bundestages passe ich nicht nur auf, dass die Steuerzahler nicht zu tief in die Tasche greifen müssen. Ich setze mich auch dafür ein, dass auch unsere Kindeskinder noch hoch in den Weltraum fliegen können.
Der zunehmende Weltraumschrott wird zu einem existenziellen Problem für die Raumfahrt. Je mehr Weltraumschrott (z.B. ausrangierte Satelliten) die Erde umkreist, desto gefährlicher ist dies für neue Satelliten und bemannte wie unbemannte Raumfahrtmissionen. Allein Elon Musk will in den kommenden Jahren tausende von Satelliten ins All schießen. Deshalb habe ich in einem Gastbeitrag in der Welt einen Mechanismus vorgeschlagen, mit dem die EU die ganze Welt daran hindern kann, weiteren Schrott im All zurückzulassen.