Gerald Ullrich

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Lockdown-Light hat begonnen und Deutschland hat wieder heruntergefahren. Nachdem sich die Wirtschaft im Sommer erholen konnte, ist dies nun ein erneuter Schlag für sie. Stellt sich die Frage, wie es nun weitergehen soll. Werden wir immer wieder zwischen Lockdown und Freiheit wechseln müssen? Es macht keinen Sinn, sich in einen Corona-Lockdown-Teufelskreislauf zu begeben! Die Infektionszahlen werden nach einem erneuten Lockdown wieder steigen. Daher brauchen wir eine langfristige Strategie! Das Virus wird - trotz hoffnungsvoller Ankündigungen in den letzten Tagen - so schnell nicht verschwinden. Daher müssen wir lernen, damit längerfristig zu leben und gefährdete Gruppen zu schützen.

Aber auch andere Themen haben mich in letzter Zeit beschäftigt, z.B. wie man die Wintersportgebiete in Thüringen mit Schnee-Alternativen fit für die Zukunft machen kann. 
Zusammen mit meinem Bundestagskollegen Reginald Hanke, zuständig für Sport und Tourismus in unserer Fraktion, habe ich mich deshalb mit Jörg Brömel, Landestrainer der Nordisch Kombinierer und Jens Greiner-Hiero, Sichtungstrainer des Thüringer Skiverbands, in Oberhof getroffen. Einig sind wir uns vor allem darüber, dass Kunstschnee nur eine Übergangslösung sein kann. Eine mögliche Alternative wären aber textile Skimatten. Während des Gesprächs entstand die Idee, auf einem geeigneten Platz im Regierungsviertel in Berlin eine mobile, kleine Schanzenanlage mit textilem Belag aufzubauen und dort vorzuführen. Diesbezüglich halte ich Euch definitiv auf dem Laufenden!

GU in seiner Firma

Dringend benötigte Hilfe für Unternehmer und eine Regulierung von Digitalkonzernen

Meine Arbeit im Ausschuss für Wirtschaft und Energie ist weiterhin von der Corona-Pandemie geprägt. Der erneute Lockdown trifft einige Branchen tief ins Mark. Dabei sind manche der Maßnahmen nicht nachvollziehbar. Die Gastronomen, welche in den letzten Monaten hart an ihren Hygienekonzepten gearbeitet und hierzu einiges an Investitionen getätigt haben, werden nun geschlossen, obwohl überhaupt nicht klar ist, ob Restaurants ein Treiber der Pandemie sind.
Die Überbrückungshilfen, welche den betroffenen Betrieben zur Verfügung gestellt werden sollen, sind dabei immer noch nicht im Detail ausgearbeitet. Seit dem letzten Lockdown hätte man genügend Zeit gehabt, sich hierüber Gedanken zu machen. Dass eine zweite Welle der Pandemie anstehen würde, war nicht unerwartet. Auf diese Weise wird den Unternehmern und Solo-Selbständigen unnötig das Leben erschwert. Hier muss die Bundesregierung dringend nachbessern, damit die Menschen nicht das Vertrauen verlieren.

Ein anderer Punkt, welcher mich momentan viel beschäftigt, läuft etwas unter dem medialen Radar, betrifft aber dennoch fast jeden in unserem Land. Durch die Änderung des Kartellrechts versucht die Bundesregierung Digitalunternehmen wie Amazon und Facebook stärker zu regulieren. Als zuständiger Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion versuche ich hier den Spagat zwischen der nötigen Regulierung, welche in einigen Bereichen zur Wahrung des Wettbewerbs angebracht ist, und der wirtschaftlichen Freiheit zu wahren. Welche Gedanken ich mir hierzu gemacht habe, könnt Ihr dem dazugehörigen Antrag entnehmen, welcher unter meiner Federführung entstanden ist. Außerdem habe ich mich zu diesem Thema auch in der FAZ geäußert.

Gu in Brüssel (2019)

Eine Haushaltseinigung, die zwar dringend nötig ist, aber viel zu spät kommt

Auch in diesem Monat war der EU-Haushalt das wichtigste Thema meiner europapolitischen Arbeit. Nach einem langen Verhandlungsmarathon einigten sich Europäisches Parlament, Europäische Kommission und der Rat am 10. November letztendlich auf das neue 1,8 Billionen Euro schwere Haushaltspaket. 

Der Weg zur Einigung wurde mit dem Kompromiss zur Rechtsstaatlichkeitsfrage eröffnet: die Vergabe von EU-Geldern wird künftig an die Einhaltung konkreter rechtsstaatlicher Prinzipien geknüpft. Dieser Meilenstein in der EU-Geschichte ist größtenteils uns Liberalen in Europa zu verdanken. Wir haben unnachgiebig gefordert, den EU-Haushalt an die Rechtsstaatlichkeit zu koppeln und so zu verhindern, dass EU-Gelder in die Hände von Autokraten fließen.

Auch in Bezug auf den umstrittenen Eigenmittelbeschluss wurde eine grundsätzliche Einigung erzielt. Hiermit wird der Weg für die neuen EU-Eigenmittelsteuern, wie Plastik- oder Digitalsteuer, geebnet.
Laut der EU-Kommission sollen damit die Schulden aus dem Wiederaufbaufonds getilgt werden. Wann dies aber der Fall sein wird, ist unklar. Die neuen EU-Steuern sind weder beschlossen noch ist absehbar, mit welchem Steueraufkommen gerechnet werden kann. 
Dementsprechend werden nach wie vor die Mitgliedstaaten die Schulden der EU tilgen müssen. Zudem sind die EU-Steuern aus europarechtlicher Sicht hoch umstritten. Auch deswegen ergeben sie für uns Freie Demokraten keinen Sinn und wir haben von Anfang an versucht, die Einführung zu verhindern.

Grundsätzlich begrüßen wir als FDP die Einigung über den neuen EU-Haushalt. Er ist dringend notwendig, um die Folgen der Corona-Pandemie für die europäische Wirtschaft zu kompensieren. Auch sind mehr Mittel für Zukunftsinvestitionen in Bildung, Forschung, Digitalisierung und Klimaschutz vorgesehen. Aufgrund der langwierigen Verhandlungen kommt der Haushaltsbeschluss jedoch viel zu spät. Denn die Auszahlungen aus dem EU-Wiederaufbaufonds werden erst möglich, nachdem alle Mitgliedstaaten dem EU-Haushaltspaket sowie dem Eigenmittelbeschluss zugestimmt und letzteren auch ratifizieren haben. Folglich ist mit den ersten Auszahlungen erst im Juni 2021 zu rechnen. Dies bedeutet, dass viele EU-Programme sich stark verzögern werden.
Außerdem wird sich die EU für die Finanzierung des Wiederaufbaufonds erstmals am Kapitalmarkt in Höhe von 390 Mrd. Euro verschulden. Am Ende werden wohl die Mitgliedstaaten selbst über einen längeren Zeitraum – und zwar bis 2058 – tilgen müssen. Als FDP wollten wir dies bis zuletzt verhindern, denn so scheint der Weg in die Transfer- und Haftungsunion geebnet zu sein.

Dass Polen und Ungarn nun drohen, ihr Veto bei den milliardenschweren Corona-Hilfsfonds einzulegen und damit den EU-Haushalt zu blockieren, darf man diesen Ländern nicht durchgehen lassen. Haushalt und Rechtsstaatlichkeit dürfen sich nicht ausschließen. Unsere europäischen Werte und unsere Demokratie sind nicht verhandelbar!

GU bei Stimmabgabe

Interesse an meiner politischen Arbeit?

Falls Ihr Lust habt, mich einmal kostenlos für drei Tage in Berlin zu besuchen, um mehr über meine politische Arbeit zu erfahren, dann empfehle ich Euch meine sogenannten „Presse- und Informationsfahrten“, oder kurz BPA-Fahrten.

Für den Rest dieses Jahres wurden die BPA-Fahrten aufgrund von Corona leider komplett gestrichen, bisher haben wir auch noch keine Informationen zu Nachholterminen bzw. zum Zeitpunkt, wann die Fahrten wieder stattfinden werden. Auf meiner Homepage https://www.gerald-ullrich.de werde ich Euch über die zur Verfügung stehenden Termine informieren. 
Ihr könnt Euch bei Interesse an einem Bundestagsbesuch aber auch gern an mein Büro unter gerald.ullrich@bundestag.de melden. 

Selbstverständlich könnt Ihr Euch auch bei anderen Fragen oder Anregungen bei mir melden.

Mit besten Grüßen, 

Euer Gerald Ullrich

GU auf Ebene Kuppel
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