Gerald Ullrich

Sehr geehrte Damen und Herren,

In den letzten Wochen war ich täglich in meinem Wahlkreis unterwegs, um Unternehmen oder Projekte zu besuchen. Dabei habe ich viele Ideen mitnehmen können, die Deutschland voranbringen könnten. Ich habe mich aber auch nach Problemen erkundet, denn nur wenn man im ständigen Austausch mit der „Basis“ ist, können wir als Politiker etwas ändern!

Von den vielen tollen Terminen der letzten Zeit habe ich ein paar Highlights ausgewählt, von denen ich Euch gern berichten würde.

Präsenzunterricht für alle Schüler

Eine Wahnsinns-Idee: Dauerhaft belüftete Räume – ohne lästige Umstände. Gerade in Corona-Zeiten zentral, um unseren Kindern wieder regelmäßigen Präsenzunterricht zu ermöglichen. Die Regelschule Schmalkalden hat hier ein ganz tolles Projekt gestartet, welches mich nachhaltig begeistert hat. 

Die Schule testet ein Schallschutz- und Lüftungssystem. Die Technik erlaubt es, Räume völlig automatisch und energie-autark zu belüften. Gelüftet wird mittels natürlicher Konvektion (Luftaustausch), ein Solarpanel versorgt die Technik mit Strom. Je nach CO²-Gehalt in der Luft regelt eine integrierte CO²-Ampel den Luftaustausch.

Politisch ist die Innovation hochbrisant: Wird damit der Präsenzunterricht dauerhaft wieder möglich sein?
Am Tag der Installation des Systems war ich vor Ort und habe mir das Ganze mal genauer angeschaut und erneut wurde mir bewusst: Innovation statt Verbote bringen uns weiter! 

Mehr Informationen zu diesem Projekt findet Ihr hier.

Regelschule Schmalkalden Schallschutz- und Lüftungssystem

Unsere Wälder sind in Gefahr! Was wir tun müssen:

Im Gespräch mit Waldbesitzer Matthias Pfannstiel wurde mir hautnah vorgeführt, welcher Gefahr unsere Wälder ausgesetzt sind. Der Borkenkäfer bedroht ganze Waldgebiete – dagegen vorzugehen ist unter den aktuellen Bedingungen nur schwer möglich: zu wenig Forstschutz, zu wenig Personal, unklare Besitzverhältnisse.

Wir haben das Problem, dass es keinen Forstschutz gibt. Früher wurden die Leute aus Betrieben abgezogen, um die Wälder aufzuräumen und das Reisig zu verbrennen. In Deutschland wird heutzutage in vielen Regionen, vor allem in Naturschutzgebieten, nach dem Motto verfahren: der Wald heilt sich selbst. Matthias Pfannstiel meint aber, dass das insbesondere beim Befall mit Borkenkäfern nicht mehr möglich ist. Sollte die Ausbreitung des Borkenkäfers nicht gestoppt werden, verlieren Waldbesitzer ihre Existenzgrundlage. Eine anschließende Aufforstung ist extrem kostenintensiv – und setzt hohe Rücklagen voraus.

Auch Personal wird dringend gebraucht, damit die Flut an Schadholz, nachdem der Käfer einmal lokalisiert wurde, schnellstmöglich aus dem Wald herausgebracht werden kann. Ansonsten breitet sich der Käfer nur immer weiter aus.

Ein großes Problem sind auch die Besitzverhältnisse, die vielerorts nicht geklärt sind. Was nützt es, wenn Schadholz geräumt wird, aber Waldstücke dazwischen liegen, bei denen die Besitzverhältnisse nicht geklärt sind und man dort nichts unternehmen kann. Die Klärung dauert so lange, dass sich in dieser Zeit der Käfer schon längst verbreitet hat.

Aus diesem Grund nehme ich nach Berlin einiges mit: Bezüglich der Kosten für die Aufforstung muss die Politik den Waldbesitzern mehr Lösungen bieten. Ich kann mir hier z.B. eine Regelung für steuerfreie Rücklagen vorstellen. Aber auch am Verfahren für die Klärung der Besitzverhältnisse muss gearbeitet werden, so etwas muss schneller gehen, um den Schaden möglichst gering zu halten!

Termin mit Waldbesitzer Matthias Pfannstiel

Wie der Fachkräftemangel die Entwicklung des Mittelstandes ausbremst

Nach der Schlagzeile „die teuerste Fahrradbremse der Welt kommt aus der Struth“ (Freies Wort vom 14.07.2021) musste ich gar nicht lange überlegen und besuchte den Geschäftsführer der Metallbearbeitung Ralph Weisheit GmbH, Bertram Weisheit, in seiner Firma. 

Ich war beeindruckt von so viel Unternehmergeist in so jungen Jahren. Sein Talent und seine Begeisterung sind für mich pure Motivation, mich stets für Jungunternehmer einzusetzen.

Man kann sich vorstellen, dass mit dem Boom in der Fahrradbranche auch sein Betrieb sehr gut läuft. Die Firma stellt fast alles her, was das Innenleben eines hochwertigen Fahrrades ausmacht. Eine Vergrößerung des Betriebs steht im Raum, denn die Kunden wünschen sich anstatt des Standards individuelle Fahrräder, sodass mehr Arbeit anfällt. Aber warum steht die Vergrößerung nur im Raum? Was hindert das Unternehmen daran? Das Problem lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Fachkräftemangel. Der Firma fehlen neue Mitarbeiter.

Der Auftrag für die Politik ist klar: Wir müssen den Fachkräftesektor besonders für junge Menschen, auch Zugewanderte, interessanter machen. Hier lassen wir Chancen sowohl beruflicher als auch wirtschaftlicher Natur liegen.

Besuch der Metallbearbeitung Ralph Weisheit GmbH

Wir brauchen mehr Fördermittel in Südthüringen!

Die Sternwarte in Sonneberg und das angeschlossene Astronomiemuseum sind als Kulturgut eine Anlaufstelle für etliche Schulklassen und Kindergärten. Klingt so weit ganz gut oder? Die Sternwarte hat aber leider ein großes Problem: Sie braucht dringend finanzielle Mittel zur Sanierung der Gebäude und der Technik.

Auf Unterstützung des Freistaates kann die Sternwarte dabei aber nicht setzen. In den 90ern hatte man es versäumt jene Technik zu beschaffen, die die Sternwarte heute zur wissenschaftlichen Einrichtung machen würde. Eine Bezuschussung ist deshalb ausgeschlossen.

Die Sternwarte sucht derzeit nach einer neuen Finanzierungsgrundlage. Diese soll aber nicht nur aus Fördermitteln bestehen, es geht auch darum, eine Geschäftsgrundlage aufzubauen, die eine eigene Finanzierung ermöglicht. Als erste Ideen sind eine Zusammenarbeit mit der TU Ilmenau, zahlreiche Veranstaltungen (z.B. zum Astronomietag, dem Asteroid Day oder der Museumsnacht), Vorträge und Workshops geplant. 

Ich bin zuversichtlich, dass sich neue Mittel bald auftreiben lassen, damit Südthüringen dieses einzigartige Kulturgut erhalten kann.

Gespräch mit Peter Kroll, Sternwarte und Astronomiemuseum

Eine romantische Klosteranlage mit historischer Gartenanlage und Klosterkatze Renate, Gebäude aus der Klosterzeit, ein nachgestelltes Dorf mit Fachwerkarchitektur der Region sowie Techniken der Landwirtschaft aus alten Zeiten und insgesamt 850 Jahre Klostergeschichte. In Kloster Veßra hat mich Direktorin Claudia Krahnert empfangen, um mir einen ausführlichen Bericht zur Geschichte und Zukunft von Kloster Veßra zu geben.

Jährlich finden hier Veranstaltungen statt. Vor allem für die Kleineren und für Schulklassen gibt es ein tolles Programm, wie z. B. die Fledermausnacht oder verschiedene Ferienprojekte. Vor Corona besuchten täglich Schulklassen das Kloster, das soll auch nach Corona wieder so werden. 

Im gemeinsamen Austausch ging es insbesondere um das größte Projekt in den nächsten Jahren - die anstehende Sanierung des Refektoriums (Speisesaal des Klosters), für die 6,8 Mio. € benötigt werden. Obwohl gut 200 Mio. € im Fördertopf der Thüringer Stiftung für Schlösser und Gärten sind, ging das Kloster in diesem Jahr leer aus.

Trotz früher Bekanntgabe des Projektes und dem diesjährigen Jubiläumsjahr konnte man sich nicht zu den glücklichen 17 Projekten zählen, die eine Förderung erhielten.

Aber nicht nur Corona und die fehlende Förderung machen Kloster Veßra das Leben schwer. Auch ein Ausbau der hiesigen Infrastruktur ist dringend erforderlich, um Kulturgüter besser zugänglich zu machen.

Viele Anlagen und Projekte werden in Südthüringen vernachlässigt. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass Fördermittel auch in meinen Wahlkreis fließen! 

Gespräch mit der Direktorin des Museums Kloster Veßra, Frau Claudia Krahnert

Das leidige Thema der Bürokratie...

Mit Martin Müller, dem Geschäftsführer der Aurolia Technologies GmbH in Meiningen, habe ich mich über die Lage der Wirtschaft und die aktuelle Rohstoffknappheit unterhalten.

Das Unternehmen hat 35 Mitarbeiter, die mit einem Durchschnittsalter von 37 Jahren ein junges und dynamisches Team bilden. Der Vertrieb läuft, der Umsatz ist stabil. Aber auch dieses starke Mittelstandsunternehmen wurde hart durch Corona getroffen. Insbesondere am Anfang der Pandemie hat sich das Unternehmen mehr Aufklärung seitens der Regierung gewünscht. Bezüglich Masken, Abstandsregelung, Hygienekonzepten etc. bestand Verunsicherung. Es wurden Regelungen aufgestellt, aber eine Erklärung dieser erfolgte nicht. Eine erfolgreiche Umsetzung von Infektionsschutz hängt aber zentral vom Verständnis der Regelungen ab!

Martin Müller steht nun vor der nächsten Herausforderung: Es muss ein neues Werk gebaut werden. Ein neues Grundstück hat sich in Meiningen zwar finden lassen. Die Bürokratie, die mit dem Erwerb und dem Erschließen des Grundstückes einhergeht, entschleunigt den Umzug aber immens. Das Unternehmen zieht auf ein nur 800 m entferntes Grundstück, muss aber sämtliche Unterlagen erneut einreichen - es ist so, als hätte das Unternehmen nie bestanden. Dass sich Regeln ändern, ist gar nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass praktisch bei 0 angefangen werden muss. Für den Umzug des Unternehmens bleiben jetzt noch knapp 2,5 Jahre - für den kompletten Neuaufbau der Firma sehr knapp, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass das Genehmigungsverfahren noch immer nicht abgeschlossen ist. Solang dieses nicht beendet ist, kann der eigentliche Umzug nicht beginnen.

Die Digitalisierung würde hier so einiges erleichtern und beschleunigen - vom Einreichen der Unterlagen bis zur Verknüpfung der Behörden untereinander!

Gespräch mit Martin Müller, Geschäftsführer, AUROLIA TECHNOLOGIES GmbH

Interesse an meiner politischen Arbeit?

Falls Ihr Lust habt, mich einmal kostenlos für drei Tage in Berlin zu besuchen, um mehr über meine politische Arbeit zu erfahren, dann empfehle ich Euch meine sogenannten „Presse- und Informationsfahrten“, oder kurz BPA-Fahrten.

Die BPA-Fahrten sind aufgrund von Corona bis auf Weiteres leider komplett gestrichen, bisher haben wir auch noch keine Informationen zu Nachholterminen bzw. zum Zeitpunkt, wann die Fahrten wieder stattfinden werden. Auf meiner Homepage https://www.gerald-ullrich.de werde ich Euch über die zur Verfügung stehenden Termine informieren. 
Ihr könnt Euch bei Interesse an einem Bundestagsbesuch aber auch gern an mein Büro unter gerald.ullrich@bundestag.de wenden. 

Selbstverständlich könnt Ihr Euch auch bei anderen Fragen oder Anregungen bei mir melden.

Mit besten Grüßen, 

Euer Gerald Ullrich

GU in Firma
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