Gerald Ullrich

Schlechtes Management und teure Einkäufe

v.l.n.r.: Thomas Kemmerich, Kay Gossmann und Gerald Ullrich 

Vergangenen Freitag ermordet ein abgelehnter Asylbewerber drei Frauen in Würzburg, sechs weitere werden zum Teil schwer verletzt. Eine von ihnen soll beim Shopping für die bevorstehende Hochzeit gewesen sein, eine andere hat sich schützend über die Tochter geworfen. Eine Tragödie, die man sich kaum vorstellen kann. Die Staatsanwaltschaft geht von einem islamistischen Tatmotiv aus, die Bundesregierung verschweigt dies aber. Warum? Weil sie den monatelangen Kontrollverlust an deutschen Grenzen in der Migrationskrise 2015/2016 nicht den Griff bekommen hat? Weil anschließend Chaos, auch Betrug beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ans Licht gekommen sind? Weil sie Merkels „Wir schaffen das“ nie eingelöst hat? Das schlechte Management soll im Bundestagswahljahr am besten weiter unter dem Teppich bleiben, unter den es gekehrt wurde. Nur aufgearbeitet und gelöst wird es für viele Wähler dadurch nicht. Sie wenden sich ab oder wählen die Ränder.

Wir brauchen Fachkräftezuwanderung, wir wollen Menschen helfen, die in ihrem Land verfolgt werden oder deren Lebensgrundlage in der Heimat entzogen wird. Dafür gibt es das Asylverfahren, das sorgfältig geführt wird und an dessen Ende eine Entscheidung steht, die der Rechtsstaat dann auch umsetzen muss. Doch dies geschieht nicht, mehr als 290.000 abgelehnte Asylbewerber sind derzeit ausreisepflichtig. Christian Lindner sagt in der letzten Regierungserklärung im Bundestag treffend: „Die Kontrolle des Zugangs zu einer Gesellschaft, ist die Vorrausetzung für die soziale Stabilität und für jede öffentliche Ordnung.“

Zurück in der Heimat fahre ich nach Steinbach-Hallenberg zur Johannes Menz GmbH, die Stephan Menz führt. 1884 als Familienbetrieb gegründet, werden u.a. Nägel, Ösen und andere Metallwaren gefertigt. Zu DDR-Zeiten enteignet, produziert man z.B. Teile für die Wartburg-Werke in Eisenach. 1990 kann die Firma schließlich zurück erkämpft werden und ist erfolgreich u.a. mit Dienstleistungen im Bereich Spritzgussformen oder der Herstellung, Beschichtung und Lackierung von Kunststoffteilen. Die Firma ist eines dieser wichtigen mittelständischen Unternehmen, die das Rückgrat unserer Gesellschaft sind. Das Hauptproblem sieht Stephan Menz zurzeit in der Materialbeschaffung und viel zu hohen Energiepreisen. Kostete 2019 die Kilowattstunde reichlich 2 Cent, sind es heute mehr als 4 und die jetzigen Angebote deutlich darüber. Tendenz steigend. Menz‘ Unzufriedenheit ist da nachvollziehbar. Es kann nicht sein, dass Deutschland weltweit die höchsten Energiepreise hat. Hier muss die nächste Bundesregierung dringend handeln. 

Ins Rathaus Trusethal geht es zum Treffen mit Bürgermeister Kay Gossmann zusammen mit Thomas Kemmerich, unserem FDP-Landesvorsitzenden. Wir fragen nach: Bei den Kommunalfinanzen hakt es sehr. Im Schwimmbad Brotterode muss dringend die Heizungsanlage instandgesetzt werden, Kosten 150.000 bis 200.000€. Herzensprojekt der Stadt Brotterode ist die Inselbergschanze. Dem Internationalen Skiverband (FIS) liegt schon seit 15 Jahren die Forderung vor, die Anlage zu sanieren, was 3-9 Mio. Euro kosten würde. Leider ist noch nichts passiert. Gossmann erwartet hierzu ein Treffen mit dem Ministerpräsidenten. Das Land muss ein Signal setzen, damit die Förderung vom Bund auch kommen kann. Wir bleiben dran.